Markt-Prognosen 2011

03.01.2011 16:35

Wie immer ein spannendes Thema. Mehrheitlich sind die Strategen optimistisch. Hier finden Sie einige Prognosen in der Zusammenstellung. Auch die meisten Mitglieder des TAC2000 erwarten eine positive Börsenentwicklung. Lediglich den Euro sehen fast alle weiter fallen.

Auffällig für mich ist, dass es kaum Optimisten gibt für den Euro sowie für Japan. Wie heißt es doch so schön: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Interessanterweise beginnen die "Rohstoff-Börsen" (Chile, Australien, etc.) zu schwächeln. Zudem kommt es in Australien gerade zu einer "biblischen Flut", welche die für China wichtige Kohle-Industrie stark getroffen hat. Ob daraus eine Gefahr für die chinesische Wirtschaft entsteht wird sich zeigen. Australien ist für mich jedoch ohnehin ein Kandidat für eine Krise, weil sich auch dort eine immense Immobilienblase gebildet hat.

Auffällig sind auch die im Vergleich zu den stark haussierenden Edelmetallen relativ schwach bleibenden Minenaktien (was sich jedoch noch ändern kann) sowie ein markanter "Deutschland-Hype".

Diese und weitere Beobachtungen führen zu meinen folgenden Prognosen für 2011:
 

  1. Es kommt zu einer massiven Kredit-Krise bei den Kommunen bzw. Bundesstaaten.
  2. Der Euro steigt auf über 1,60 USD.
  3. Die unerwartete Euro-Stärke belastet insbesondere den deutschen Export-Sektor und führt ab dem zweiten Halbjahr zu einem deutlichen Einbruch des DAX auf unter 6.000 Punkte, was auch der schwächelnden chinesischen Wirtschaft geschuldet ist.
  4. Neuerliche Ängste vor Staatspleiten treiben die Renditen von Anleihen weiter in die Höhe. Der Real-Zins erreicht ein deutlich positives Niveau.
  5. Es kommt nach einem finalen Spike zu einer politisch initiierten Wende bei den Edelmetallen. Diese schließen das Jahr mit einem Minus von 15%.
  6. In Japan deutet sich eine historische Wende an. Es kommt zu einer ersten erheblichen Fluchtbewegung aus japanischen Staatsanleihen und einem deutlich nachgebendem Yen gegen fast alle wichtigen Währungen.
  7. Der Nikkei profitiert deutlich und wird die Überraschungsbörse 2011.
  8. Australien erlebt eine Wende am Immobilienmarkt. Dies und die stagnierende Nachfrage nach Rohstoffen aus China lässt den Australischen Dollar deutlich abwerten.
  9. Die Industrie-Rohstoffe antizipieren eine neuerliche Rezession in 2012 und fallen deutlich zurück.
  10. Die BRIC-Börsen schwächeln und verlieren gegenüber dem Schlusskurs aus 2010 über 10%.

 

Dies ist sicherlich die Sicht eines Antizyklikers. Aber auch hier gilt: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Was denken Sie? Diskutieren Sie hier mit!


Mit besten Wünschen,

Marco Feiten
Geschäftsführer Trierer Aktienclub 2000

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